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Independent Jazz Quartet
"Aigües Blances"
Unisono-Records 2012

 
 

Eine freie Spielvereinigung, die zusammenkommt, weil es für sie zu den schönsten Freiheiten zählt, eine solche Musik zu spielen:zeitgenös- sischen Jazz, fundiert in der Jazztradition, offen in den Gestaltungs- möglichkeiten, aktuell und zugleich im besten Sinne zeitlos. ... [mehr]

Cover: Jutta Römer

Jürgen Scheele · tp/flh
Rolf Römer · ts/ss/bcl
Lars Gühlcke · double-bass
Ernst Bier · drums/percussion

 

1. Desert Island J.Scheele     7:29  
2. The Art of Quartet J.Scheele     6:01
3. Playground R.Römer     8:36
4. Caja Azul J.Scheele   6:30
5. Timeless J.Scheele     8:05
6. Rachel's Song E.Bier   6:30
7. Aigües Blances J.Scheele     6:16
8. Ashanti J.Scheele     8:40
9. West of Cairo R.Römer     6:27
10. The Clan J.Scheele     6:12

 

Recorded live at jazzwerkstatt October 21, 2009

Recorded by Patrick Römer - http://www.unisono-studio.de

Mixed and Mastered by Patrick Römer - http://www.unisono-studio.de

Executive Producer: Rolf Römer - http://www.rolf-roemer.de

Photos by Jakob Vorberg

Cover design by Ivana Kersting - http://www.ivadesign.com

Cover painting by Jutta Römer - http://www.juro-art.de

Ernst Bier plays Pommerenke Drums - www.schlagzeugbetreuung.de

 

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Linernotes

 

Independent Jazz Quartet - Aigües Blances

Eine freie Spielvereinigung, die zusammenkommt, weil es für sie zu den schönsten Freiheiten zählt, eine solche Musik zu spielen: zeitgenös- sischen Jazz, fundiert in der Jazztradition, offen in den Gestaltungs-möglichkeiten, aktuell und zugleich im besten Sinnezeitlos.

Vier unterschiedliche musikalische Charaktere ergänzen einander und schaffen gemeinsam einen Gruppenklang. Musik, die einen heißen Sommertag entspannt ausklingen lassen kann und die an kalten Winter- abenden zu wärmen vermag. Der imaginäre Ort für diese Klänge ist ein klassischer Jazzclub mit unmittelbarer Tuchfühlung zwischen Musikern und Publikum.
Es ist das klangliche, dynamische und emotionale Spektrum, es sind die verteufelt mitreißenden Improvisationen und die Geschlossenheit des musikalischen Auftretens, die diese Musik so spannend machen. Man ist versucht an die klassischen Hard-Bop-Bands zu denken. Zugleich nimmt das Quartett insofern auf die von Ornette Coleman angebahn-
ten Freiheiten Bezug, als es auf ein Harmonieinstrument in Gestalt eines Pianos oder einer Gitarre verzichtet. Doch das Independent Jazz Quartet klingt anders, auch anders als die anderen Säulenheiligen aus der modernen Jazzgeschichte, obwohl hier und da etwas mitschwingt von der Musik eines Clifford Brown oder Miles Davis, eines John Coltrane,
Sonny Rollins oder Dexter Gordon. Doch das sind allenfalls Spuren-elemente im Spiel von vier Musikern, die mit offenen Sinnen durch die Welt des Jazz laufen und nie jemanden anderen kopieren wollten.

Die Musik ist stark interaktiv angelegt, baut auf ein solides und zugleich flexible ausgestaltetes Fundament von Bass und Schlagzeug und

ermöglicht in der Kombination von Trompete oder Flügelhorn mit Bass- klarinette, Sopran- und Tenorsaxophon eine Vielzahl an Klangfarben. Die Bläser heizen sich mitunter gegenseitig in der Art einer Battle an und finden zu einem beziehungsreichen sowie intensivenMiteinander. Eigenkompositionen unterstreichen den Anspruch, sich von der Vielzahl der Epigonen abzuheben. Stücke wie Rolfs "West Of Cairo" spiegeln dabei zugleich Autobiographisches - in diesem Falle die Erfahrungen Rolf Römers, die er während eines mehr als einjährigen Aufenthaltes in Libyen sammeln konnte. Orientalismen und europäische Einflüsse verschmelzen im Spiel dieses Quartetts mit den Essenzen des Jazz. Die Musik entbehrt dabei gänzlich des Dekorativen, wirkt stets direkt, zupackend, vital.

Jürgen Scheele der seine Laufbahn als Musiker Anfang der siebziger Jahre in Berlin als Studiomusiker und Trompeter in diversen Bands begann, seit Ende der achtziger Jahre in Spanien lebte und dort u. a. mit Robin Eubanks, Lew Tabackin, Harold Land, Tete Montoliu und Manhattan Transfer zusammenarbeitete, fungiert als der Spiritus rector des Independent Jazz Quartet.

Ihm zur Seite steht mit Rolf Römer einer der erfahrensten Musiker der deutschen Jazzszene, der während seiner mehr als zwanzigjährigen Mitwirkung in der WDR Big Band Köln den Aufstieg dieses Orchesters zu einer Band von Weltgeltung mitgestaltet hat.

Lars Gühlcke studierte bei Ernst Glerum und Misha Mengelberg in Amsterdam, spielte bzw. spielt mit einer Vielzahl von Formationen, u. a. mit Joe Haider, Ed Kröger, Larry Porter, Ted Rosenthal und Heinrich Köbberling.

Ernst Bier, der u. a. bei Billy Brooks und Elvin Jones studierte, lebte und arbeitete von 1982 bis 1987 in New York. Er spielte mit so unterschied- lichen Musikerpersönlichkeiten wie Attila Zoller oder Ted Curson und ist seit 1984 Mitglied der Band von Perry Robinson. Mit seinem gleicher-
maßen individuellen und flexiblen Spiel hat sich Ernst Bier zu einem der gefragtestenSchlagzeuger im zeitgenössischen Jazz profiliert.
Independent - das Wort, das diesem Quartett im Titel vorangestellt ist, lässt Unabhängigkeit und musikalische Freiheit mitschwingen - eine Freiheit, die diese vier Musiker mit Phantasie und emotionaler Kraft zu gestalten wissen.
                                                                                    Bert Noglik

 

 

 

 
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Presse:

 

Mit "Aigües Blances" hat Rolf Römer beim Label Unisono-Records ein Album mit Modern World-Jazz herausgebracht, das einfach nur Spaß macht. Das Independent Jazz Quartet hat den Platz-Vorteil und nutzt ihn zu einer phantastischen Performance. Das ist Modern Jazz á la bonheur mit dem gewissen "Touch o´ world", der den Zeitgeist mit der klassischen Form verbindet und ist ein großer Wurf und eine Empfehlung wert.

                                                                          Frank Becker - Musenblätter 30.04.2012

 

Hier haben sich vier Musiker zusammengefunden, die sich unabhängig und frei in mehrfacher Hinsicht fühlen. Sie sind äußerst aktiv, aber frei in der Berliner und deutschen Szene unterwegs, auf einem hohen musikalischen Niveau, das gespeist wird aus der Erfahrung erfolgreicher Karrieren und zugleich stetiger Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen, grundiert auf innerer Souveränität und künstlerischer Freiheit. So ist in Ulli Blobels Berliner „jazzwerkstatt“ vor Publikum eine bemerkenswerte Live-CD entstanden, die nichts von steriler Studio-Atmosphäre hat, sondern unmittelbar zum Hörer kommt. Es wird – so Bernd Noglik in den Liner Notes – „verteufelt“ improvisiert: hard boppig, lyrisch zart oder mitreißend free, abwechslungs- und einfallsreich. Wechselnde Rhythmen und Tempi schaffen enorme Spannung. Über manchen Stücken schwebt ein mediterranes oder orientalisches Flair, manche swingen straight on. Die Rollen sind bei glänzend funktionierender Interaktion gleichwertig auf die vier brillanten Musiker verteilt. Einen Hinweis verdient auch das ungewöhnlich schöne Cover mit vier (sic) in leuchtend rote Gewänder gehüllten Massai-Frauen (Painting Jutta Römer, Design Ivana Kersting) dieser rundum gelungenen CD. Sie sollte keinesfalls im Meer der Neuerscheinungen untergehen.
                                                                         Dietrich Schlegel - Jazzzeitung 2012/03

 

Questo disco testimonia l'attività del quartetto da tempo attivo sulla scena berlinese. L'indipendenza, dichiarata sin dal nome, ha a che fare non solo con l'assenza di strumenti armonici ma anche con un'individualità di stili. Nei dieci brani, quasi tutti di Scheele e Römer, si leggono sin dall'apertura le dichiarazioni di intenti. L'omaggio esplicito nella sonorità e nelle struttu- re è a certe avanguardie storiche del jazz e in particolare a musicisti come Don Cherry e Ornette Coleman. Forse è un fatto generazionale: tuttavia, se la ritmica è disponibile a recidere i legami con il passato, Scheele e soprattutto Römer non riescono a conquistare una reale indipendenza da esso. Il fraseggio di Römer, soprattutto al tenore, ricorda Un negozio di antiquariato jazzistico in cui si  riportano in vita frammenti del tempo che fu. La registrazone, di ottimo livello, documenta tuttavia un contemporary jazz che si  guarda indietro con insistenza e non aggiunge nulla di nuovo a quanto già molte (troppe) volte sentita.

                                                                                Crisafi -  Musica Jazz / agosto 2013  

 

 

Eine der größten Auffälligkeiten des Quartetts, dessen Mitglieder durchweg Routiniers ihres Fach sind, die bis dato in unterschiedlichsten Formationen ihr Glück suchten, dürfte die Tatsache sein, dass auf Piano und Gitarre gänzlich verzichtet wurde und so neue kreative Wege gegangen wurden, die zehn Titel des Albums mit dem für Laien etwas schwierigen Titel “Aigües Blances“ (katalanisch für “weiße Wasser“) zu bebildern. Die selbstkomponierten Stücke, die durchweg als Live-Take eingespielt wurden, glänzen neben den zu erwartenden Anteilen an zeitgenössischem Jazz und Kanthaken aus Bebop mit folkloristischen Ausflügen, die, der Albumtitel lässt grüssen, auch spanischer sowie nordafrikanischer Herkunft sind. Freie Improvisation dürfte immer wieder das Stichwort des sehr lebendig aufspielenden Independent Jazz Quartets gewesen sein, was dem Album eine ganz eigene Stimmung gibt, die zumindest in den Spitzen dann auch mal mit Struktur, Nachvollziehbarkeit und Bodenhaftung punkten kann. “Aigües Blances“ ist sicher kein oberflächliches Standard-Jazz-Werk, das sich als Hintergrundmusik beim gemütlichen Abend am Kamin eignet. Wer aber ein konzeptionell fesselndes, forderndes Album mit interpretatorischem Überraschungsfaktor und folkloristischen Winkelzügen zu schätzen weiß, wird hier ohne wenn und aber voll auf seine Kosten kommen.

© Holger S. Jansen @ www.soultrainonline.de

 


mail: ernst.bier@jazzdrumming.de
 

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