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Hawking Extended

 
 

Mit Hawking Extended präsentieren die beiden Berliner Musiker Ernst Bier & Ignaz Schick ihr 2013 gegründetes Duo Hawking zusammen mit dem Münchner Komponisten, Gitarristen und Live-Elektroniker Gunnar Geisse. Während Hawking ausschließlich mit live-elektronischen Instrumenten auftrat, kommen bei Hawking Extended zusätzlich zu den drei verschiedenen elektronischen Setups auch die originalen akustischen Instrumente der Musiker zum Einsatz.

Photo: Sérgio Oliveira

Die Musik nutzt bewusst die Spannung zwischen akustischer freier Improvisation, elektroakustischer/ elektronischer Musik, Noise und zeitgenössischem Jazz und oszilliert ständig zwischen diesen verschiedenen stilistischen Polen.

Hawking Extended bauen obskure skulpturale Klangobjekte, riskant, manchmal zerbrechlich und oft eklektisch. Sie erlauben sich, musikalische Tabus zu berühren und wandeln auf dem schmalen Grat zwischen "Kitsch", scharfer Elektronik und erfrischender Anti-Preset-Musik, was oft zu einer Musik führt, die wie ein akustischer Science-Fiction-Film klingt, die viele verschiedene Elemente und Einflüsse aus vergangenen und aktuellen Wellen & Inspirationen aufgreift. Jeder der drei Spieler hat auf seinem Instrument eine eigene Sprache und sein eigenes stilistisches Feld geschaffen. Durch die Kombination dieser drei einzigartigen Charaktere entsteht eine außergewöhnliche Collage aus musikalischen Schichten, unvorhersehbar und überraschend.

 

 


 

 

  Ignaz Schick - alto saxophone, turntables, sampler 


ist ein in Berlin lebender Klangkünstler, Komponist, Konzept- und visueller Künstler. Er tritt auch als Instrumentalist an Turntables, Sampler, Objekten, Live-Elektronik, Altsaxophon und Flöten auf. In seiner Jugend studierte er Saxophon und trat in Free Jazz- und Avant Rock-Bands auf. Zur gleichen Zeit war er besessen von Mehrspur-Tonbandmaschinen, Plattenspielern und Effektgeräten und begann mit verschiedenen elektroakustischen Setups und Klangerzeugern zu experimentieren. Nach dem College studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München und arbeitete mehrere Jahre als Assistent des zeitgenössischen Komponisten Josef Anton Riedl.
Seit 1995 lebt und arbeitet er in Berlin, wo er eine aktive und integrale Kraft der sogenannten "Berlin Nouvelle Vague" und der aufblühenden "experimentellen" Musikszene wurde. Er ist auch als Kurator tätig (Festival für Andere Musik, Erase & Reset, Time Shifts, TITO- The International Turntable Orchestra 2009 & 2019, Echtzeitmusiktage 2010, Flux Festival 2018, Fuchsfest 2021, RefluxFestival 2022, ...) und betreibt das experimentelle Musiklabel Zarek.

Schick tourte weltweit solo oder mit verschiedenen Gruppen und Ensembles [N.I.E., Decollage3, Perlonex, Phosphor, Splitter Orchestra, ILOG, Hawking Extended, Sestetto Internazionale, Anahuac, Inside A Leaf, Silt, Circuit Training, ...] & hat mit mehr als hundert internationalen Klangkünstlern zusammengearbeitet - unter anderem mit Mwata Bowden, John Butcher, Don Cherry, Douglas R. Ewart, Limpe Fuchs, Sven-Ake Johansson, Paul Lovens, Toshimaru Nakamura, Charlemagne Palestine, Andrea Parkins, Keith Rowe, Akira Sakata oder Martin Tetréault. Parallel zu seiner experimentellen Musik- und Performance-Praxis hat er Klanginstallationen, experimentelle Objekte, visuelle Collagen, Textpartituren, konkrete Poesie, grafische Partituren und Zeichnungen geschaffen. Zwischen 2016 und 2022 erhielt er mehrere Kompositions- und Forschungsstipendien für Paris, Südostasien, Los Angeles, Istanbul, Mexiko-Stadt und Porto, um neue Stücke zu schreiben und zu produzieren und die lokalen Szenen zu erforschen. In den Jahren 2022 und 2023 recherchierte und produzierte er "Kolkata City Sound", eine fünfstündige Konzert/Video/ und Klanginstallation in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kolkata/Indien, an dem sieben lokale Künstler mit unterschiedlichen stilistischen/musikalischen Hintergründen beteiligt waren.Danach reiste er durch Indien, um zu recherchieren und mit verschiedenen lokalen Musikern in Kalkutta, Goa, Kochi, Bangalore, Chennai, Hyderabad, Pune und Delhi zusammenzuarbeiten. Schick war an mehr als 70 Albumveröffentlichungen beteiligt, schreibt und spielt häufig neue Kompositionen mit seinem eigenen (grafischen) Notationssystem und präsentiert Klanginstallationen und Ausstellungen seiner visuellen Werke.

                                                                            Gunnar Geisse - laptop guitar, virtual instruments 

spielt ein Instrument, das er selbst Laptop-Gitarre nennt - eine Kombination aus E-Gitarre und Computer, die es ihm ermöglicht, das analoge Spiel in digitale Sphären zu übersetzen und zu erweitern. Die spektrale Zusammensetzung seines Eingangssignals triggert und erzeugt Daten, mit denen er den Computer und vorprogrammierte virtuelle Instrumente steuert. In jüngster Zeit hat er in Zusammenarbeit mit den Münchner Philharmonikern an elektronischen Transformationen des Debussy- und eines Bartók-Streichquartetts gearbeitet.

Konzerte, Tourneen und Festivals in ganz Europa, im Nahen und Mittleren Osten und in den USA. Kollaborationen: Eivind Aarset, Susan Alcorn, Liz Allbee, Antonis Anissegos, Jan Bang, Richard Barrett, Jaap Blonk, Peter Brötzmann, Marc Ducret, Phil Durrant, Bill Elgart, eRikm, Pierre Favre, Vinko Globokar, Emilio Gordoa, Sebastian Gramss, Barry Guy, Franz Hautzinger, Deborah Henson-Conant, Peter Jacquemyn, Wilbert de Joode, Jason Kahn, Kalle Kalima, Joëlle Léandre, Thomas Lehn, Michael Lentz, George Lewis, Phil Minton, Mohammad Reza Mortazavi, Davis Moss, Günter Müller, Joe Nay, Olga Neuwirth, Lauren Newton, Phill Niblock, Mary Oliver, Evan Parker, William Parker, Adam Pieronczyk, John Russell, Giancarlo Schiaffini, Ignaz Schick, John Schröder, Ed Schuller, Elliott Sharp, Markus Stockhausen, Tadeusz Sudnik, Mike Svoboda, Gary Thomas, Sarah Washington, Knut Aufermann, Michael Wertmüller, Wu Wei, Xu Fengxia u. a. v.a.

 

        Ernst Bier - drums, wave drum, electronics 

ein ehemaliger Schüler der Meisterschlagzeuger Billy Brooks, Charlie Persip, Vernell Fournier und Elvin Jones. Sein Spiel wurde für sein "hohes Maß an Sensibilität, Selbstaufgabe und Erfindungsgabe" gelobt.

Die Liste der Musiker, mit denen er zusammengearbeitet hat, liest sich wie ein "Who's Who" des Jazz. Mit seinem sensiblen Spiel, seiner Hingabe und seiner konstruktiven Art hat er sich zu einem hoch geachteten und gefragten Musiker entwickelt. Seit einigen Jahren experimentiert er mit einer Korg Wave Drum der ersten Generation, Korg Kaoss-Pad und Kaossilator und einem Roland HandSonic 15. Die Bonner Rundschau hob seine "Musikalität und sein schillerndes Spiel" hervor.

Wie viele europäische Jazzmusiker spürte auch Bier die Anziehungskraft des Mekkas des Jazz, und so tauchte Bier 1982 in der New Yorker Szene auf, wo er bis 1987 bleiben sollte. In New York begann Bier seine anhaltenden musikalischen Beziehungen und persönlichen Freundschaften mit Mack Goldsbury, Ed Schuller und Herb Robertson. Ob mit dem Perry Robertson Quartett, dem Christoph Adams Trio oder mit Stars wie Atilla Zoller, Chet Baker, Lester Bowie und Walter Norris, Ernst Bier ist selten nur als Sideman beteiligt. Neben seinem soliden musikalischen Beitrag ist er für sein enormes Organisationstalent bekannt. Seit seiner Rückkehr nach Europa ist Ernst Bier ständig auf Tournee und arbeitet an und in verschiedenen Projekten mit.

Auf der Suche nach der lebendigsten Musikszene, die er finden konnte, ließ sich Bier 1992 in Berlin nieder. Zahlreiche Konzerte und Tourneen mit u.a.: Herb Ellis, Larry Coryell, Armando Castagnoli, Alexander von Schlippenbach, Maciej Fortuna, Vardan Ovsepian, Nao Takeuchi, Conny Bauer, Mathias Schubert, Rudi Mahall, Reggie Moore, Karl Berger, Ulrich Gumpert, Dan Gottschall, Uschi Brüning, Ernst-Ludwig Petrowsky, Kevin McHugh, Günther Heinz, Peter Weniger, Peter Fessler, Friedhelm Schönfeld, Rolf von Nordenskjöld, Christopher Dell, Katja Riemann, Jonas Westergaard, Magnus Schriefel, Kevin Burrell, Helmut Forsthoff, Bucky Pizzarelli, Howard Alden, Mike Magnelli, Eric Doney, Regis Molina, Rolf Kühn, Sonny Fortune, Piotr Wojtasik, Christian Brückner, Scott Hamilton, Ibadet Ramadani, Uli Kempendorf, Jason Liebert, Benny Lackner, Nikolas Neuser, John Tchicai, Nils Landgren, Herb Geller, Kelvin Sholar, Don Friedmann, Leszek Możdżer, Nigel Kennedy, Alan Skidmore, Jalalu Kalvert Nelson, Ernie Odom, William Parker u. v.a.

 

 

 

                                                                                         

 

 

 

 
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Neue CD

 

Was die Presse sagt:

Für den Drummer ERNST BIER sprechen z. B. „Helter Skelter – Beatles Forever“ mit Joe Sachse, „Grasgeflüster Phonector“ als DrumBone mit Günter Heinz, sein Spiel im Perry Robinson Trio. Mit Jg. 1951 ein alter Hase, bildet er mit IGNAZ SCHICK das live-elektronische Duo Hawking.

Mit noch GUNNAR GEISSE und seiner Laptop Guitar, wohlbekannt durch München Neus und das MUC_ChamberArtTrio mit Udo Schindler, ergab das im Mai 2018 im Bonello Studio Berlin Hawking Extended (ZAREK23). Im elektroakustischen Zusammenklang von Drums, Wave Drum & Electronics, Gitarre & Virtual Instruments, Turntables, Sampler & Altosax. Selbstironisch bespötteln sie die Freiheit, die sie sich nehmen, mit 'Music with the Letter X' und 'Neither Picture nor Frame'. Die 'Laws of Form' nehmen sie, so wie sie sich finden. Schick jazzt, aber woher rührt der merkwürdige Ethnogesang? Der Sampler hat hier einen virtuellen Komplizen, so dass hier außer dem Bier ist Bier und Sax ist Sax vieles umeinandergeistert und durcheinanderschwimmt, stottrig zerrüttet und schnurrig bedröhnt, verliebt in Noise jeglicher Couleur. Auch Bier kassiert Abwrackprämien, klanglich gibt es massiv auf die Nuss, mit rauer Feuerspuckerei, molekularbewegter Orchestralität, digital und auf Draht. Ich mag's, wenn Geisse seine weiße Rauschgoldmähne über die ganze Skalenbreite schüttelt. Als kurze Geschichte der Zeit in 64 abwechslungsprallen Minuten wird einem da Schöpfung fast aus dem Nichts um die Ohren geblasen, in Streichorchesterfetzen, als Vinylnoise in kritzeligen Loops, als Groove vom andern Stern.

Als rasanter Jazz mit wie von Kater Murr getatztem Phantompiano, die Rhythmik krumm und krümmer. Samplestimmen, die Sinn und Verstand spotten, werden zerschlurcht und als trollig demaskiert. Dass so viele sich dennoch dumm babbeln lassen, macht trübsinnig und ist zum Rappelkriegen ('The Darkening'). Trotzdem plädieren sie nicht bierernst für Law & Order, sondern zerpritzeln, betüpfeln, umzirpen Law mit List, Laune, Liberté. Und jazzen nochmal freischnauze mit hohem Ausschlag auf Ornette Colemans Prime Time-Skala.

                                                               Rigobert Dittmann / Bad Alchemy Magazin  [BA 120 rbd]

 

 

Einstürzende Klangbauten

Ernst Bier, Ignaz Schick und Gunnar Geisse ließen ihre Improvisationen springen, lärmen, verklingen, machten aus ihren Instrumenten Tonerkundungsmaschinen – ein außergewöhnliches Konzert im Cafe Ton in Fabrikschleichach.

Als „Hawking Extended“ lassen Ernst Bier, Ignaz Schick und Gunnar Geisse Hörgewohnheiten explodieren. Ihre freien Improvisationen folgen keinem Modetrend, sie kreieren ihre eigene Sprache – grandios.

Zugegeben, freie Improvisation ist nicht jedermanns Sache aber die, die freie Tongebilde ertragen, ja lieben, erleben mit „Hawking Extended“ ein Trio, das genüsslich an die Grenzen geht. Ein Dreigestirn, bei dem jeder Einzelne seine instrumentale Identität entfaltet.

Eigene Tonsprache

Ernst Bier, Ignaz Schick und Gunnar Geisse offenbaren eine ganz neue Tonsprache, ganz neue Strukturen, gerade keiner Mode unterworfen, authentisch, eigensinnig, detailverliebt, hartkantig.

„Hawking Extended“ verwebt sich, schwebt harmonisch, alle scheinbar selbstvergessen und doch in ihrem Selbst so ganz da. Sie malen ihre Dystopie von der Welt, steigern sich in eine Kakophonie der Töne und lassen für Gedanken und Bilder einen orchestralen Kino-Raum entstehen.

Bei so einem Jazz erholt man sich nicht, solche Jazzimprovisationen sind für die gemacht, die wach sind und wach bleiben wollen. Die Tongebilde beschreiben Ärger, Krieg, Wildheit, Vielfalt, vielleicht einfach auch nur unseren Alltag, unsere gesellschaftliche Wirklichkeit und sie lassen einen Hauch von Vision erahnen, Science-Fiction, nicht modisch und unterhaltsam: anders.

                                                        Brigitte Krause - Donnerstag 4. August 2022 Fränkischer Tag

 

 

 


mail: ernst.bier@jazzdrumming.de
 

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